Todo-Works ist eine Site mit Illustrationen des Buchhändlers und Buchsammlers Torsten Domula (Todo). Sicher nichts Außergewöhnliches, doch seine gezeichneten Puppen mit den märchenhaft langen Zöpfen sind vielleicht doch noch nicht „da gewesen“!

Todo ist kein Künstler der Creme, der Hautevolee. Er ist einfach ein Griffelschwinger, der im eigentlichen Beruf alte verstaubte Bücher auf Flohmärkten feilbietet, sie Woche für Woche verkauft. Für den Verkauf reicht ihm die „Spitze des Eisbergs“, die er aus seinem Archiv abschöpft und das Sammelsurium an Schmökern aus seinen „Scheuern“.
Er ist schon immer ein Buchmensch gewesen. Doch in dem Meer an Büchern, von dem er seit seiner Jugend umgeben ist, kristallisierten sich die schön illustrierten Märchenbücher heraus, deren Zauber er erlegen ist, die ihn nicht mehr loslassen. Er studierte sie aus künstlerischem Interesse, sammelte sie, vor allem die aus der Zeit der „Belle Epoche“ (1870 bis 1914). Gerade diese sind auch wirklich am schönsten; die aus der Zeit davor sind meist unerschwinglich und so nicht zu haben, die danach meist qualitativ minderwertiger. Das Bilderbuch hatte seine Blüte bis zum Ende der 50er Jahre, bis zum Aufkommen von TV.

Sein kleines Hausantiquariat „Buchbasar Buratino“ in Leipzig, das er 1997 noch als Ladengeschäft gründete, ist heute ein Archiv liebenswerter Sammelobjekte, der schönen alten Bilder- und Märchenbücher (die eben aus Zeiten ohne TV, PC und Handy stammen, in denen die Kinder noch ehrfurchtsvoll in ihre „schmucken“ Bücher schauten, weil die ein wertvolles Gut waren, und Künstler für sie malten … in Zeiten, in denen das Handwerk für den „Buchschmuck“ noch etwas galt).

So sammelt Todo nicht nur und verkauft diese kleinen Kunstwerke, er ist auch oft inspiriert durch sie. Das Zeichnen und Malen ist ihm aber schon seit Kindertagen eigen (mit Dreizehn malte er seine anderthalbjährige Schwester lebensgroß in Öl). Seine zauberhaften fragilen Puppenwesen mit den ellenlangen Zöpfen, die beim Zeichnen entstehen, sind dabei zu einer Art „Markenzeichen“ geworden.

Vorbilder sind dem Autodidakten die deutsche Illustratorin Sulamith Wülfing, die kanadische Künstlerin Kinuko Y. Craft und der englische Buchkünstler Arthur Rackham. Ja, und die russische Zauber-Märchenwelt von Wasnezow, Bilibin, Wrubel und der Polenowa ist ihm vertraut, auch die Bilder aus dem sorbischen Sagenkreis vom Holzschnitzer Martin Nowak-Neumann. Dieser „panslawische“ Bilder-Kosmos (der Skazki, Bylinen) wird in Zukunft mehr in seinen Bildern eine Rolle spielen …